Montag, 27. Mai 2019

25. Mai 2019 Honningsvåg

Wir bleiben auf der Insel und auch auf dem Platz, den wir als erstes auserkoren haben. Nur führt unser Ausflug diesmal nicht in den Norden sondern in den Süden der Insel nach Honningsvåg. Auch dies ist ein Fischerort, allerdings etwas größer als der gestrige. Im Hafen gibt es Fischereibetriebe und die Hänge hinauf klettern keine Häuschen, bunt, also gelb, blau, weiß, grau, natürlich auch rot. 

Im Hafen ein Schiff der Hurtigruten

Unübersehbar im Hafen lag ein Schiff der Hurtigrouten, groß, beinahe gewaltig groß. Hier haben wir dann auch Gestelle mit Trockenfisch entdeckt, an denen nicht nur die Köpfe hingen, sondern der kostbare Teil. Ich habe gefühlt eine Millionen Stück Trockenfisch fotografiert.

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Fischerei in Honningsvåg 

Im Hafen von Honningsvåg 

Hier trocknet Fisch

Trockenfisch soweit das Auge reicht


In Hönningsvag gönnen wir uns das erste Essen in einem Restaurant. Unser Reiseführer empfahl das Café Corner als preiswert und schmackhaft. Schmackhaft stimmt, preiswert für norwegische Verhältnisse vielleicht auch. Für uns sind die Preise etwas ungewohnt. Was solls. Im letzen Urlaub entdeckten wir an der Kasse einer teuren Schokolaterie das Schild „Augen zu und Karte durch!“. Daran denken wir hier manchmal, wenn wir die Preise in den Supermärkten sehen. Zum Glück haben wir reichlich Vorräte mitgenommen. Milch und frisches Obst oder Gemüse müssen wir jedoch kaufen und da spürt man, dass Norwegen ein teures Reiseland ist. 

Zurück zu unserem Essen. Im Caffe Corner saßen bereits einige Touristen, die vermutlich zum Schiff der Hurtigrouten gehörten. Platz für uns war trotzdem noch. Wir wählten Rentier, das als Geschnetzeltes serviert wurde. tranken ein Bier und hinterher einen Kaffee. Ich hatte noch ein Glas Wein (die Weinschorle kam in zwei Gläsern als Wein und Wasser) und dafür zahlten wir 71,- Euro. Dafür haben wir warm und gemütlich gesessen, sehr gut gespeist, Leute beobachtet und das Hurtigroutenschiff durchs Fenster bewundert. Zufrieden konnte es weitergehen.

Noch einmal Honningsvåg 

Auf dem Rückweg zum Campingplatz begleitete uns wieder arktische Landschaft, deren Reiz wir aufsaugen und nicht verstehen, dass diese in unserem Reiseführer so wenig gewürdigt wird. 


24. Mai 2019 - Nordkap

Unser Nordkap-Tag - ein großer Wunsch geht in Erfüllung. Laut Reiseführer klingt es so, als sei der Weg zum Kap langweilig. Das finden wir ganz und gar nicht. Die „Magere Insel“ zeigt eine großartige Landschaft. Dunkle Berge mit runden Bergrücken, auf denen Schneereste interessante Formen und Kontraste bilden, dazwischen Täler durchzogen von Gewässern jeder Art, fließend oder stehend, klein oder groß als Fjord oder auch in Form von morastigem Boden, durch den das Wasser glitzert. Die Fjordlandschaft ist halt karg, Baumbewuchs gibt es hier im äußersten Norden nicht, dafür erhabene Weite durch die eine einzige Straße direkt zum nördlichsten Punkt führt. Rechts und Links der Straße grasen ab und an einige Rentiere - nein, langweilig ist dieser Weg nicht.


Auf dem Weg zum Nordkap
Wir fuhren vormittags los und haben uns zuvor noch einen anderen Campingplatz angesehen. Dieser liegt näher am Nordkap am Rande eines kleinen Fischerdorfes. Die Zeit für eine kurze Rundfahrt durch das Dörfchen sollte sein. Ganz am Rande konnten wir Gestellte zum Trocknen der Fische bewundern. Und dann die Feststellung, hier trocknen nicht Fische, sondern nur die Köpfe. Tausende Fischköpfe, auf Leinen aufgefädelt und aufgehängt. Auch diese werden also verwertet.

Im Fischerdorf nahe des Kaps trocknen Fischköpfe in großer Zahl an Holzgestellen

Ans Kap gelangten wir bei herrlichem Sonnenschein. Die frühe Reisezeit bringt den Vorteil mit sich, dass wir uns diesen markanten Ort Europas mit nur wenigen Menschen teilten mussten. Ganz im Norden hatte ich scharfen Wind erwartet. Uns verwöhnten Windstille, Sonne und ein blauer Himmel für tolle Fotos. 

Trotz der wenigen Menschen, die wir hätten zählen können, gab es an der Erdkugel aus Eisen das dort üblich Spiel. Jeder Tourist möchte davor stehen und ein Foto mit nach Hause nehmen. Paare natürlich zu zweit. Auch uns hat jemand anderes fotografiert. 

---- Eindrücke  ----



Ganz am Ende der Straße - das Nordkap

Die Nordkap-Halle

Die Erdkugel - Fotomotiv Nr. 1

Blick vom Felsen


Als Eintritt zahlten wir rund 60,- Euro. Das ist ganz schön happig. Aber die Nordkapphalle mit Bar, Shop, Museum, Lichtgrotte und Panoramafilm ist sehenswert, der Platz am Globus sowieso. 

Das der blaue Himmel am Nordkap als besonderes Geschenk gilt, wurde uns von anderen Reisenden bestätigt. Unser Tag am Nordkap darf also auch in dieser Hinsicht als besonders gelten.