Freitag, 31. Mai 2019

27. Mai 2019 Abschied von der "Nordkap-Insel"

Wir verabschieden uns vom Nordkap-Camping bei Regen und Kälte. Es ist das richtige Wetter, um unsere Rundreise in Richtung Süden fortzusetzen. Wieder geht es durch bombastische Landschaften, durch mehrere Tunnel und am Altafluss entlang, der durch die Schneeschmelze zur Zeit viel Wasser führt und ordentlich Strömung hat. Abends stehen wir direkt am Fjord mit Blick auf zunächst Ebbe, später Flut und dahinter Berge. Es ist eine Bucht, in die wir wir schauen. Bei Ankunft konnte ich am Ufer über Geröll spazieren, die Möwen hatten weiter hinter eine kleine Insel für sich. Zwischen Geröll und Schlick tummelten sich einige Bekassinen. Gegen Abend hatte die Flut diese Insel verschluckt. Wettermäßig ließen wir den morgendlichen Regen bald hinter uns. Die meiste Zeit begleitete uns wärmende Sonne. Was sind wir doch für Glückspilze.

Eindrücke unterwegs

Aquakultur deckt den Fischbedarf weit über Norwegen hinaus

26. Mai 2019 Pause und letzter Tag ganz im Norden

Es ist Sonntag und wir haben nichts weiter vor, als unsere weitere Rundreise durch Skandinavien zu planen. Es ist gar nicht so einfach, denn wir wollen einige Tage autark stehend und nicht für jede Nacht einen Standplatz bezahlen. Zwei größere Ziele sollen auf unserer Strecke noch liegen. Zum einen wollen wir die Trollstiegen beim Geirangerfjord entlangfahren und zum Zweiten sind wir bei Bekannten in der Nähe von Bergen eingeladen. Dort werden wir am 06. und 07. Juni erwartet. Von dort aus geht es weiter mit der Fähre am 12.06. von Langesund bis nach Dänemark, Hirtshals, anschließend durch ganz Dänemark Richtung Heimat, also Berlin. Die Tage dazwischen fahren wir ohne direkte Ziele einfach soweit wir kommen.

Neben der Planung der Reise wollte ich mir unbedingt noch die Zeit nehmen, die nähere Umgebung zu Fuß zu erkunden. Es ist ein ausgiebiger Spaziergang geworden, gummigestiefelt, trotzdem bei herrlicher Sonne. In Minischritten kommt hier ganz langsam der Frühling an. Super niedrige Weidenbüsche lassen dicht über der Erde ihre ersten Weidenkätzchen sprießen. Winzige pinkfarbene Blümchen blühen, nur diese, direkt über dem Boden, dort wo es geschützt ist. Gestern im Hafen von Hönningsvag blühte Huflattich. Sonst sind die durch Wind und Wetter gebeutelten Krüppelbäumchen noch blattlos. Es sind Fjellbirken, die so langsam wachsen, dass sie trotz Miniwuchs 100 Jahre alt sein können. Dafür schmücken sich die Felsen und einzelnen Steine mit bizarren Flechten, durchaus in leuchtendem Gelb oder warmen, kräftigen Rotbraun.  Viele Flechten sind braun, ockerfarben oder weiß-grau, kommen in runden Formen daher oder sie bilden verzweigte Landkarten auf den Steinen. 

---- Fotos aus der Umgebung des Campingplatzes ---


Raue Landschaft der nördlichen Finnmark


Fjellbirken im rauen Klima am Nordkap


Flechten an Felsen


leuchtend rote Flechten

Neben dieser kargen Flora kann die Fauna mit Rentieren und Schneehasen aufwarten. Rentiere sind hier viele zu sehen. Zum Campingplatz scheint eine Herde zu gehören, die wir immer wieder beobachten konnten. Ein Schneehäschen hoppelte auch schon am Wohnwagen vorbei. Leider immer so, dass ein Foto nicht möglich war. 

Zuletzt, am Ende meiner Runde stand ich mit Gummistiefeln im Fluss, der hier im Fjord mündet. Herrlich klares Wasser. Ich liebe es, mit den Füßen im Wasser zu stehen, egal ob Bach, Fluss, See oder Meer. Dabei bin ich gar keine Wasserratte - baden gehe ich sehr selten.



Aus den Bergen kommt reichlich Schmelzwasser


Miniweiden blühen dicht übern Boden